Zadar – eine Stadt mit viel Geschichte
Die alte Hafenstadt Zadar (italienisch Zara) an der kroatischen Adriaküste ist das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum von Norddalmatien. Die Stadt liegt auf einer schmalen Landzunge am „Kanal von Zadar“ und ist vom Festland durch einen Wassergraben getrennt. In der Altstadt sind noch viele historische Bauwerke aus den verschiedensten Zeitepochen erhalten geblieben. Der Schiffbau sowie die Fisch- und Tabakindustrie haben durch den Tourismus im Seebad Zadar stetig an Bedeutung verloren. Das erste Hotel („Bristol“, heute Hotel Zagreb) wurde im Jahr 1902 eröffnet.
Unverändert geblieben ist allerdings die Herstellung des „Original Maraschino“. Für diesen klaren, trockenen Likör ist die Stadt berühmt. Er wird aus der Maraska-Kirsche zusammen mit den Kernen gewonnen und hat ein leichtes Bittermandelaroma. Diese Delikatesse ist für Urlauber ein schönes Souvenir aus Zadar. Vom Fährhafen aus bestehen viele Schiffsverbindungen zu den zahlreichen Inseln vor der dalmatinischen Küste. Besonders lohnenswert sind auch Ausflüge zu den Nationalparks im Umland (z.B. Nördlicher Velebit oder Kornaten).
Bereits in vorchristlicher Zeit bestand in Zadar eine illyrische Siedlung, die später von den Römern erobert und ausgebaut wurde (Forum, Kapitol, Thermen, Aquädukt). Nach dem Ende des römischen Reiches folgten fränkische, byzantinische, venezianische und kroatisch-ungarische Herrscher, bis die Stadt 1409 endgültig an Venedig verkauft wurde. Unter dieser Herrschaft wurde die Stadt zur Festung ausgebaut, die sie bis 1873 blieb. Der Fall Venedigs machte Zadar 1797 österreichisch, danach kam es zu Italien (1920-45) und schließlich zu Jugoslawien bzw. Kroatien. In der neuesten Geschichte wurden leider durch den Kroatienkrieg zahlreiche Schäden an historischen Kulturstätten verursacht.
Zadar beherbergt neben der ältesten kroatischen Universität (gegründet 1396) eine Vielzahl sehenswerter Gebäude und Kulturdenkmäler, z.B. das römische Forum, das Marinetor mit römischem Triumphbogen und die frühmittelalterliche Stadtbefestigung. Daneben gibt es am Herren- und am Simeonsplatz bedeutende venezianische Patrizierpaläste zu besichtigen, einen Besuch wert sind aber auch die historischen Kirchen der Stadt (u.a. Domkirche Hl. Anastasia, St. Simeon, St. Donatus, Hl. Chrysogonus). Orgelmusik ertönt auch auf der Meeresorgel am Hafen, wo durch den Seegang Luft in Orgelpfeifen gepresst wird und so je nach Wellenbewegung der Adria die verschiedensten Töne erzeugt werden.